Die intensive Arbeit von Züchtern aus der ganzen Welt hat dazu geführt, dass es innerhalb weniger Jahrzehnte Hanfhybriden aller Art gibt. Hunderte von Sorten wurden ausgewählt, weiterentwickelt und stabilisiert, sodass eine Vielzahl äußerst unterschiedlicher Varianten entstanden ist.
Die erfahrensten Anbauer sind sich bewusst, welche die ersten Genetiken waren und wie der Markt nach und nach mit Tausenden verschiedener Hybriden überschwemmt wurde. Ziel des folgenden Artikels ist es, euch die ursprünglichen klassischen Genetiken vorzustellen – also diejenigen, die seit den Anfängen auf dem Markt sind und aus denen alle anderen Sorten hervorgegangen sind.
Die am meisten ausgezeichneten Cannabissorten
Darüber hinaus haben sich all diese Klassiker nicht nur durch ihr Alter ausgezeichnet, sondern auch dadurch, dass sie zu den am meisten ausgezeichneten Genetiken in der Geschichte der Cannabisindustrie gehören. Tatsächlich haben sie einige der wichtigsten und prestigeträchtigsten Preise in der Cannabiswelt gewonnen.
1. Skunk #1
Eine äußerst bekannte und angesehene Genetik ist Skunk #1. Diese legendäre Sorte hat den Verlauf der Cannabisgeschichte maßgeblich beeinflusst, da sie eine große Rolle bei der Entstehung späterer Sorten spielte. Tatsächlich entstand das erste für den Indoor-Anbau optimierte Hybrid aus der Skunk #1-Genetik.
Skunk #1 hat sich über Jahrzehnte hinweg durch ihren starken Geruch ausgezeichnet, daher auch der Name, der ins Deutsche übersetzt „Stinktier“ bedeutet. Darüber hinaus gilt sie als Referenzmuster aufgrund ihrer Einheitlichkeit, stabilen Entwicklung und soliden Genetik. Eine Sorte, die die Grundlage für Hunderte der heute bekannten Genetiken bildet.
2. Jack Herer
Auch Jack Herer ist eine weitere Super-Champion-Sorte mit mehr als elf Auszeichnungen und einer langen Erfolgsgeschichte, die von 1994 bis 2006 reicht. Diese Sorte zeichnet sich durch ihren unverwechselbaren Geschmack und einen überdurchschnittlichen THC-Gehalt aus, der dich komplett umhauen wird. Tatsächlich kann Jack Herer eine THC-Konzentration von bis zu 20 % erreichen und bis zu einem halben Kilo pro Quadratmeter produzieren.
Ihr Name ehrt Jack Herer, den legendären amerikanischen Cannabis-Aktivisten, auch bekannt als „Emperor of Hemp“. Falls du diese großartige Sorte noch nie angebaut hast, empfehlen wir sie dir dringend, denn ihr Geschmack und ihre Potenz lassen niemanden unbeeindruckt.
3. White Widow
Eine weitere legendäre Sorte, die jeder erfahrene Züchter bestens kennt, ist White Widow. Diese klassische, überwiegend Indica-dominierte Cannabissorte kann ebenfalls einen THC-Gehalt von 20 % erreichen und bietet eine reichliche Ernte. Diese fantastische Sorte hat über viele Jahre hinweg zahlreiche Wettbewerbe weltweit gewonnen. Ihr letzter Preis bei einem Cannabis Cup war 2014, doch zuvor hat sie unzählige Auszeichnungen erhalten.
Ihr Name, Weiße Witwe, stammt von der großen Menge an Harz, die die Blüten vollständig bedeckt und ihnen während der Endphase der Blüte ihr unverwechselbares weißliches Aussehen verleiht.
4. Super Silver Haze
Eine weitere legendäre Sorte, die seit Jahrzehnten für Gesprächsstoff sorgt, ist Super Silver Haze – ein absoluter Klassiker. Dieses Hybrid besticht sowohl durch seinen hohen THC-Gehalt als auch durch seine hohe Ertragsleistung, was ihm bedeutende Siege bei renommierten Cannabis-Wettbewerben wie dem High Times Cup eingebracht hat – einem der wichtigsten Wettbewerbe der Cannabisbranche, wenn nicht sogar dem bedeutendsten. Super Silver Haze gewann diesen Cup drei Jahre in Folge, 1997, 1998 und 1999, und gilt als eine der hochwertigsten Sativas in der Welt des Cannabis.
Diese Gewinner-Sorte ist selbst 20 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen noch immer bekannt und hochgeschätzt, was zeigt, dass Green House Seeds eine ikonische und legendäre Marihuana-Genetik mit großem Einfluss geschaffen hat. Wenn du auf der Suche nach einer Sorte bist, die dich fokussiert, euphorisch und energetisiert hält, dann ist Super Silver Haze genau die richtige Wahl für dich.
5. Ak-47 (18 Auszeichnungen)
AK-47 ist ein genetisches Wunderwerk, so kraftvoll wie der Schuss des berühmten Gewehrs. Ihre legendäre Wirkung aktiviert den Körper und sorgt gleichzeitig für eine tiefe Entspannung.
Entwickelt in den Niederlanden von Serious Seeds im Jahr 1992, hat sich diese Cannabissorte zu einem klassischen Beispiel für langlebige Genetiken aus den 90er Jahren entwickelt. Weltweit hat sie zahlreiche Preise gewonnen – genau 18 –, darunter mehrere Cannabis Cups. AK-47 ist eine unverzichtbare Sorte sowohl für Patienten, die medizinisches Cannabis verwenden, als auch für Freizeitkonsumenten auf der ganzen Welt.
6. LA Confidential
Eine klassische und legendäre Kombination aus afghanischer Genetik, die aus der Region Los Angeles stammt, mit einem weiteren ausgewählten afghanischen Exemplar. In diesem Fall hat DNA Genetics ein sehr starkes und exquisites Hybrid mit Indica-Dominanz geschaffen – L.A. Confidential. Diese Pflanze hat dunkelgrüne, üppige Blätter, ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schimmel und liefert auch bei minimaler Pflege einen hohen Ertrag.
Su süßer, moschusartiger und würziger afghanischer Geschmack im Old-School-Stil erinnert an die Mutter von OG Affie und hat ihr zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Diese legendäre, würzig schmeckende Pflanze hat bis zu achtmal Preise gewonnen. Zwischen 2004 und 2008 hat sie die anspruchsvollen Gaumen der Juroren erobert und erzeugt eine entspannende, fast narkotische Wirkung bei jedem, der sie probiert.
7. Super Lemon Haze
Super Lemon Haze ist ein Klassiker unter den sativa-dominanten Sorten, der in niederländischen Coffee Shops und in Haushalten auf der ganzen Welt nie aus der Mode kommt. Diese legendäre Sorte hat zweimal den High Times Cup gewonnen und gehört zu den THC-reichsten Sorten, mit einem Gehalt von bis zu 22 %. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch ihre hohe Ertragsleistung aus.
Mit ihrem intensiven Zitronenaroma und -geschmack macht diese Sorte ihrem Namen und Ruf alle Ehre, wenn sie richtig angebaut wird. Ihr genetisches Erbe weist Indica-Anteile auf, doch ihre Dominanz ist Sativa. Sie bietet eine ausgewogene Mischung aus zerebralen und körperlichen Effekten. Die Pflanze wächst kräftig, mit kurzen Internodien und einer typischen Sativa-Form im Weihnachtsbaumstil, mit dichten, harzigen Blüten, die ein hohes Kelch-Blatt-Verhältnis aufweisen.
Ihre Geschichte reicht 20 Jahre zurück, als eine Mutterpflanze in der Anbau-Community von Las Vegas wuchs. Ursprünglich als Sacred Seeds Skunk #1 mit einem besonderen Zitronenaroma und -geschmack gedacht, gelangte der originale Lemon Skunk nach Amsterdam und fiel in die Hände von Arjan, dem Hauptzüchter von Green House Seeds. Er kreuzte sie mit einem spektakulären männlichen Super Silver Haze mit sativa-dominantem Erscheinungsbild, und diese Kreuzung entwickelte sich zu dem gefeierten Klassiker, den wir heute kennen. Die genaue Abstammung lautet: Lemon Skunk (Green House verwendete den originalen Vegas Lemon Skunk-Klon) x Super Silver Haze (Skunk #1 x Haze C) x (Northern Lights #5 x Haze C).
8. Sensi Star
Sensi Star ist ein Indica-dominanter Hybrid mit einem Duft nach Nadelwald und Zitrone. Mit THC-Werten von etwa 20 % hat diese Super-Champion-Sorte von 1999 bis 2010 Titel gesammelt und insgesamt 13 Preise gewonnen.
Sensi Star wurde vom Team von Paradise Seeds entwickelt, doch die genaue Abstammung dieser Sorte ist unbekannt. Es wird vermutet, dass sie hauptsächlich aus afghanischer Indica besteht, allerdings wird geschätzt, dass sie etwa 3 % Sativa-Anteile enthält. Sie eignet sich besonders gut für den SCROG-Anbau und blüht in etwa sieben Wochen. Im Innenanbau kann diese Sorte bis zu 450 Gramm pro Pflanze produzieren, wobei sie bei optimaler Pflege sogar noch höhere Erträge erzielen kann. Sie gedeiht zudem gut in hydroponischen Systemen.
Eine wirklich kraftvolle Genetik, die oft für Konsumenten mit einer hohen Toleranz empfohlen wird. Die meisten erleben sofort eine Euphorie mit zerebralen Effekten, die direkt nach dem ersten Zug einsetzen. Kurz darauf setzt eine starke körperliche Wirkung ein, die die Muskeln entspannt. Diese Effekte werden oft von einer beruhigenden, fast narkotischen Wirkung begleitet, die die Konzentration erschweren kann. Weniger erfahrene Nutzer sollten sich möglicher Nebenwirkungen wie Schwindel, Paranoia und Kopfschmerzen bewusst sein.
Diese Sorte ist oft eine ausgezeichnete Wahl für Menschen, die nach Linderung bei chronischen Schmerzen und Beschwerden suchen. Empfohlen für den Konsum am Abend oder in der Nacht, kann Sensi Star Stress abbauen, Schlaflosigkeit, Angstzustände und Depressionen lindern. Einige verwenden sie zur Anregung des Appetits oder zur Bekämpfung der Symptome von Migräne, Kopfschmerzen und Glaukom.
9. Blueberry
Diese berühmte Indica hat bis zu sechs Auszeichnungen erhalten, was sie zu einer der beliebtesten Sorten unter Rauchern macht – sowohl aufgrund ihres Geschmacks und ihrer Ertragskraft als auch wegen ihres 19,5 % THC-Gehalts. Ein zeitloser Klassiker, der seit Jahrzehnten Konsumenten begeistert.
Blueberry verströmt ein intensives, fruchtiges Blaubeer-Aroma und hinterlässt einen süßen und angenehmen Geschmack. Sie ist bekannt für ihre wunderschönen violetten und indigoblauen Farbtöne in den Blüten, wenn sie reif für die Ernte ist, sowie für die zahlreichen Trichome, die die Kelche mit goldenen Härchen überziehen.
Die ursprüngliche Blueberry-Genetik entstand aus der Kreuzung einer afghanischen Indica mit zwei Sativas – Thai und Purple Thai. Diese klassische Genetik tauchte erstmals in den späten 1970er Jahren in den Niederlanden auf. Es ist bekannt, dass diese potente Sorte einen THC-Gehalt von etwa 20 % hat. Anfänger sollten sie meiden, bis sie mit dieser Genetik und ihren Effekten vertrauter sind, da diese bis zu 3–4 Stunden anhalten können und Schläfrigkeit sowie eine leichte zerebrale Euphorie verursachen.
10. Northern Lights
Diese überwiegend Indica-dominierte Sorte gewann 1990 den High Times Cannabis Cup und wurde auch 1988 und 1989 als beste Indica ausgezeichnet. Eine Genetik, die sich hervorragend für den Indoor-Anbau eignet, dank ihrer kompakten Größe, wenigen Blätter, kurzen Blütezeit und ihrer hohen Harzproduktion.
Die Northern Lights-Cannabissamen sind eine der bekanntesten und beliebtesten Sorten in der Cannabiswelt. Man geht davon aus, dass sie erstmals in Seattle, Washington (USA), gezüchtet wurde, bevor sie nach Europa gelangte und ab 1985 von Sensi Seeds kommerzialisiert wurde. Diese legendäre Indica hat afghanische und thailändische Landrassen als Vorfahren. Northern Lights besteht zu 95 % aus Indica und nur zu 5 % aus Sativa, was zu einer tiefen, entspannenden Wirkung führt.
Northern Lights ist eine widerstandsfähige Pflanze, die resistent gegen Krankheiten, Schimmel und Feuchtigkeit ist. Ihre Blüten sind voller Harz, das kristalline Schichten bildet. Die Pflanze zeigt leuchtend grüne sowie tiefviolette Farbtöne. Sie hat weltweit die meisten Preise aller Cannabissorten gewonnen. Zudem ist sie möglicherweise die renommierteste und gefragteste Indica-Sorte.
Das einzige Problem ist, dass ihr legendärer Ruf dazu geführt hat, dass sie so oft gekreuzt wurde, dass es nahezu unmöglich ist, das ursprüngliche Genotyp zu erhalten. Die drei legendären Genetiken, die die markantesten Eigenschaften dieser Sorte bewahrt haben, sind:
– Northern Lights #1. Höhere Wuchshöhe als ihre Schwestern, mit einem frischeren Geschmack. Sie ist die Genetik, auf der die gesamte Northern-Lights-Linie basiert.
– Northern Lights #2. Das kräftigste Phänotyp mit einer noch reichhaltigeren Harzproduktion als Northern Lights #1. Sie zeichnet sich außerdem durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge aus.
– Northern Lights #5. Die wichtigste Genetik im Stabilisierungsprozess dieser Linie. Sie gilt als die potenteste Variante mit einer spektakulären Harzproduktion. Ihre Blütezeit ist die kürzeste, was sie zu einer äußerst interessanten Sorte für den kommerziellen Anbau macht.
Dies war ein Überblick über einige der klassischsten und legendärsten Genetiken in der Geschichte der Cannabisindustrie. Sorten, die jeder Züchter mindestens einmal im Leben anbauen sollte, da sie das Fundament für die meisten der heute kultivierten Sorten bilden.